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Der hohe Dieb ist nicht zu fassen
Ultental und Deutschnonsberg bilden gemeinsamen Tourismusverband
Das
Genua-Tief hat die Schwemmalm nur kurz gestreift. Aber das reicht schon aus, um
das Sahnehäubchen der Region Ultental-Deutschnonsberg auch optisch als solches
auszuweisen. Während unten bei St. Walburg, St. Pankratz oder St. Michael
manchmal nur vereinzelte Schneefladen den südtiroler Wald und die winterlich
braungelben Wiesen bedecken, bietet das von 1500 bis auf 2600 Meter
ansteigende Skigebiet bereits zu Saisonbeginn Anfang Dezember hervorragende
Wintersportbedingungen. Und wenn das Genua-Tief einmal ausbleibt, sorgen
Schnee-Kanonen bis in den April hinein für ausreichende weiße Pracht auf den
Abfahrten, deren längste fünf Kilometer misst. Kein Wunder also, wenn sich die
Hilde Gergs, Martina Ertls oder Maria Rieschs dort gerne auf ihre Weltcuprennen
vorbereiten. Denn die alpine deutsche Frauen-Nationalmannschaft weiß es zu
schätzen, dass die Pisten unter der Woche ziemlich leer sind.
Auch dem weniger anspruchsvollen Fahrer aus einem der
gerade 1000 Fremdenbetten des Ultentals bieten die Hänge ein genüssliches
Auskommen und zügiges Liften bis hinauf zum Muteck. Dort lädt ein grandioser
Rundblick auf Sella, Langkofel, Rosengarten und die Marmolata zum Verweilen ein.
Der Skifahrer-Nachwuchs lässt sich derweil im zentral gelegenen Kindergarten
Bärenhöhle auf künftiges Carven vorbereiten. Stammgäste rühmen die
Familientauglichkeit der Schwemmalm, das Apres-Ski-Angebot ist übersichtlich.
Wohl auch, weil die Urlauber bis zur Verwirklichung einer neuen Umlaufseilbahn
auf den Skibus oder das eigene Auto zur Anfahrt angewiesen sind. Familiär geht
es auch in den Hotels und Gasthöfen zu. Nicht nur im Alpenhof erlegen Wirt oder
die Wirtin den Hirsch für das Abendessen mitunter selbst. Mit dem nach der
gleichnamigen Alm benannten Laugen-Rind wird versucht, die Speisenkarten durch
ein eigenes natürlich aufgewachsenes Produkt zu bereichern.
Abseits der Skipisten und der beschneiten
14-Kilometer-Langlaufloipe wird zur Jagd auf den Hohen Dieb geblasen. Doch der
lässt sich nicht fangen, höchstens anfassen. Stumm liegt er 2713 Meter
hoch als Gipfel auf einem als „schwierig“ eingestuften Bergweg, bei dem der
Wanderer in etwa fünfeinhalb Stunden von St. Walburg aus eine Höhendifferenz von
1736 Metern zu überwinden hat. Aber auch der weniger geübte Wanderer dürfte
unter den 50 Routen eine für ihn geeignete finden. Vielleicht entdeckt
er unterwegs die 2000-jährigen Ultener Lärchen, die bei St. Gertraud 28 Meter in
die Höhe ragen. Mit Hilfe von EU-Fördermitteln sind sämtliche Wege durch die
unzerstörte bäuerliche Landschaft digital erfasst und auf CD sowie detaillierter
Wanderkarte dokumentiert, was die Standortbestimmung sogar per GPS (Global
Positioning System) ermöglicht.
Seitdem eine Straße Ultental und Deutschnonsberg direkt
miteinander verbindet und sich beide zu einem Tourismusverband
zusammengeschlossen haben, ist das Wandertouren-Netz der Region auf eine Länge
von 750 Kilometern angewachsen. In der zur Provinz Südtirol gehörenden
deutschsprachigen Exklave im Val di Non scheinen die Berghöfe noch
abenteuerlicher am Hang zu kleben, die Abhänge noch steiler, der Wald noch
stiller und der Himmel noch klarer zu sein als in den Nachbartälern. Hier
konkurrieren Wander- oder Schneeschuh allenfalls noch mit dem Touren-Ski als
Sportgeräte. Malerische Wege führen von Hof zu Hof, gastfreundliche Bergbauern
laden zur Einkehr ein. Gerade mal 200 Fremdenbetten zählen die Orte Proveis,
Laurein, Unserer lieben Frau im Walde und St. Felix. Gewalzte Pisten oder gar
Lifte sucht der Urlauber hier vergeblich. Dafür findet der Naturliebhaber Ruhe
ohne Ende. --- ®2005 uwa
Anreise ins Ultental: Brenner-Autobahn bis Bozen, Richtung Meran. Bei Lana
beginnt eine etwa 18 Kilometer lang romantische kurvenreiche Straße nach St.
Walburg;
Kontakt: Tourismusbüro Ultental, I-39016 St. Walburg; Tourismusbüro
Deutschnonsberg, I-39040 Laurein;
www.ultental-deutschnonsberg.it